Limbeck Weine - Qualitätsweine
Ein Plädoyer für gebietstypische Qualität

LESE 2022 – heißer Sommer, kühler Herbst

Ende des Monats September - die Lese ist abgeschlossen, die gesamte Ernte eingefahren, der Primanova auf Falschen gefüllt und zufrieden blicken wir auf das Weinjahr 2022 zurück.

Von Frost und Hagel verschont waren Hitze und Trockenheit die prägenden klimatischen Voraussetzungen der letzten Monate und brachten auch den Neusiedlersee immer wieder in die Schlagzeilen österreichischer Medien. Es war allerdings nicht der Sommer, der für die angespannte Lage im Wasserhaushalt des Seewinkels sorgte. Vielmehr führte die geringe Winterfeuchte der letzten drei Jahre sowie das äußerst trockene Frühjahr zu einem ausgeprägten Wassermangel.

Die zweite Mai-Hälfte mit kühleren Temperaturen und Niederschlägen schien vorerst Entspannung zu bringen und ließ die Blüte spät beginnen. Doch der frühsommerliche und niederschlagsfreie Juni legte schließlich den Grundstein für eine durch Trockenheit gekennzeichneten weiteren Vegetationsverlauf.

Während extreme Hitze und Rekordtemperaturen das westliche Europa im Bann hielten konnten wir in unseren Breitengraden einen durchaus angenehmen Sommer mit Temperaturen um die dreißig Grad und warmen, aber nicht tropischen Nächten genießen. Ende Juli sorgte ergiebiger Regen für wichtige Feuchtigkeit der Böden, die die Rebstöcke für ihr Wachstum dringend benötigten.

Die ersten drei August-Wochen bedeuteten noch einmal Trockenstress für die Weingärten. Eine konsequente Ertragsreduktion war auch in diesem Jahr das Maß aller Dinge.

Während Mitte August der Fokus bereits auf die Wahl des richtigen Lesestarts gerichtet war bescherte die letzte Woche dieses Monats noch einmal Regen. Normalerweise bereitet dies den Winzern Sorgen, in diesem Jahr hingegen war die Feuchtigkeit durchaus willkommen, um die physiologische Reife der Trauben zu unterstützen.

Nach Abwägung sinkender Säurewerte zu steigender physiologischer Reife der Trauben war Anfang September schließlich der optimale Zeitpunkt für den Start der Haupternte gekommen. Warme Temperaturen unter Tags und kühle Nächte sorgten für optimale Voraussetzung hinsichtlich Fruchtausbeute.

Mitte des Monats erlebte der Sommer ein überraschend jähes Ende. Die zweite Hälfte der Ernte fand bei wesentlich kühleren Temperaturen statt – ein durchaus wünschenswertes Szenario. Auch der zwischenzeitliche Regen tat der positiven Stimmung keinen Abbruch: lockerbeeriges, dickschaliges Traubenmaterial war zu keinem Zeitpunkt Botrytis-gefährdet. Und der allseits bekannte Wind leistete verlässlich seinen Beitrag zum Trocknen der Blätter und Trauben.

Quantitativ haben wir in diesem Jahr erwartungsgemäß Einbußen zu verzeichnen. Was die Qualität betrifft, so erinnert 2022 an das sehr gute Jahr 2018. Wir blicken somit dankbar und voll Zufriedenheit auf die eingefahrene Ernte: Weißweine mit klarer Frucht und angenehmer Säure, Rotweine, reich an Extrakten und Gerbstoff, mit einer intensiven Farbausprägung – dies sind die erfreulichen Aussichten für Jahrgang 2022.




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Weinrieden Herbst 2020